Das Grenzdenkmal zwischen Wennerode und Suderode

zwischen Wennerode und Suderode

Ich habe länger nach diesem Denkmal der geteilten Geschichte Deutschlands gesucht. Soviel gibt es leider im Internet nicht zu finden, erst Recht nicht den genauen Standort. Grob wusste ich ihn, aber leider fand ich nirgends die genauen Daten.

Ein Kollege hatte eine Radtour im nördlichen Harzvorland gemacht und in seinem Status bei WhatsApp ein Foto des Denkmals eingestellt.

Nun konnte ich mit den genauen Koordinaten mich auf den Weg machen.

Grenzdenkmal Begegnungen 1-2 am Weg
Grenzdenkmal Begegnungen 1-2 am Wegesrand

Das Denkmal ist, wenn man weiß wo man suchen muss, relativ gut zu erreichen. Es steht an einem geschotterten Feldweg zwischen den Ortschaften Wennerode (Niedersachsen) und Suderode (Sachsen-Anhalt). Manche verorten es auch an den Ort Widelah.

Es steht genau auf dem Grenzstreifen, der hier verlief. Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass der Riss des Betonblocks den Grenzverlauf ab hier darstellt.

Grenzdenkmal Begegnungen I
Grenzdenkmal Begegnungen I

Auf dem Denkmal stehen Menschen, die sich annähern aber durch den Riss getrennt sind.

Grenzdenkmal Begegnungen I
Grenzdenkmal Begegnungen I

In etwa 500 Meter Entfernung soll auf dem Grenzverlauf das Gegenstück Begegnungen II stehen, welches das Gegenstück, den positiven Verlauf der Grenze darstellt und somit die Wiedervereinigung der beiden deutschen Länder. Wie ich finde ein sehr gelungenes Denkmal.

Die Inschrift der Tafel ist in diesem Flyer zu finden, welcher noch näher auf den Auftrag und die Umsetzung des Kunstwerkes eingeht.

https://www.harzregion.de/files/rvh/downloads/geopark_infotafeln/18%20Grenzdenkmal%20Wiedelah%20120x100cm%20-%20web.pdf

Der Grenzturm

Der Grenzturm Mattierzoll

Mattierzoll am 12. November 1989

In der Nacht des 12.11.1989 stand ich unter diesem Grenzturm.⁠ Im mausgrauen THW-Pilotanzug und Parker. Der Grenzübergang war an diesem Morgen geöffnet worden. ⁠
Von oben schauten die DDR-Grenzer zu uns runter und leuchteten mit den hellen Scheinwerfern auf uns und uns war in unseren Uniformen trotz der euphorischen Stimmung um uns herum nicht wohl, denn wir waren mit den Uniformen und Hoheitsabzeichen auf einem ausländischen Gebiet, was damals nicht zu unserem Einsatzgebiet gehörte. Wir hatten in einer Pause einen kurzen Ausflug gemacht gingen aber schnell wieder zurück. Die Trabbis strömten nun wieder Richtung Heimat und der THW Ortsverband Wolfenbüttel wurde gegen Mittag alarmiert und wir hatten den Einsatzbefehl, mit allen Zügen nach Mattierzoll zu fahren. ⁠

THW Fernmeldezug Wolfenbüttel

So kam ich mit meinem Fernmeldezug und meinem Funktrupp hierher. Der Auftrag war es, eine Funkstelle und somit eine örtliche technische Einsatzleitstelle in Mattierzoll an der Kreuzung einzurichten und die Verbindung zu Polizei, Grenzschutz und weiteren Zivilschutzeinrichtungen zu halten. ⁠
Der Bergungszug beleuchtete die Umgebung, reparierte Trabbis und schenkte Heißgetränke aus, den es wurde langsam empfindlich kühl.⁠ Zweitaktabgase lagen in der Luft, ein Gewinke, ein Gehupe und eine ausgelassene Stimmung herrschte auf der Straße. Der Rückstau ging weit hinter Roklum zurück.

Geschichte

Wir wurden Teil der Geschichte und waren im Nachhinein Stolz, so helfen zu können, dass der erste Tag an diesem Teil der Grenze zu einem ganz besonderen wurde.⁠
Was für ein toller Tag!
Wer es erlebt hatte: vergesst diese Stimmung nicht und das ganz besondere Feeling an diesen Tagen im November 89.⁠ ⁠Leider gab es damals keine Handys oder Kompaktkameras, so dass die Bilder nur in meinem Kopf sind und nicht irgendwo veröffentlicht sind. In den nächsten Tagen nutzte ich in Zivil die Gelegenheit und erkundete das damals unbekannte Land auf der anderen Seite des Zaunes.
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